Neben dem breiten allgemeinen Behandlungsspektrum gibt es verschiedene Behandlungsschwerpunkte. Bei der Diagnostik und Therapie geschieht dies je nach Erfordernissen in Kooperation mit den jeweiligen Abteilungen.
Schilddrüsenerkrankungen sind sehr häufig in der Allgemeinbevölkerung. Sie können sich entweder durch lokale Veränderungen am Hals bemerkbar machen oder mittels einer Änderung des Gesamtbefindens durch eine verminderte oder übermäßige Wirkung der Schilddrüsenhormone. Die Diagnostik und Therapie erfolgt in interdisziplinärer Zusammenarbeit am Endokrinen Zentrum des Diakonie-Klinikums.
Die Nebenschilddrüsen spielen durch die Bildung von Parathormon eine herausragende Rolle bei der Regulation des Kalziumstoffwechsels. Erste Hinweise auf eine Störung der Nebenschilddrüsenfunktion sind daher oft auffällige Kalziumspiegel, aber auch im Rahmen der diagnostischen Abklärung einer Osteoporose oder von Nierensteinen kann eine Nebenschilddrüsenüberfunktion auffällig werden. Die Diagnostik und Therapie erfolgt ebenfalls in interdisziplinärer Zusammenarbeit am Endokrinen Zentrum des Diakonie-Klinikums.
Die beiden oberhalb der Niere gelegenen Nebennieren sind eine der Haupthormondrüsen des Körpers und produzieren mehrere lebenswichtige Hormone: im Inneren, dem Nebennierenmark, vor allem die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, im äußeren Anteil, der Nebennierenrinde, vor allem die Hormone Aldosteron, Cortisol und DHEA.
Prinzipiell werden auch hier Erkrankungen mit Hormonausfällen (Nebennnierenrindeninsuffizienz, Morbus Addison) von solchen mit vermehrter Hormonbildung (primärer Hyperaldosteronismus, autonome Cortisolsekretion, Phäochromozytom) unterschieden, wobei letztere in der Regel mit hohen Blutdruckwerten auffällig werden. Weiterhin treten mit zunehmendem Alter auch hormoninaktive Geschwulste der Nebennieren auf, die entsprechend abgeklärt werden müssen. Bösartige Erkrankungen der Nebennieren (Nebennierenkarzinom) sind sehr selten. Die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Nebennieren kann sehr komplex sein. Auch hier ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit durch das Endokrinen Zentrum am Diakonie-Klinikums gegeben.
Das autoimmune polyglanduläre Syndrom (APS) bezeichnet einen Gesamtkomplex von gemeinsam auftretenden Autoimmunerkrankungen. Diese betreffen in erster Linie Hormondrüsen, können aber auch andere Gewebe umfassen. Ein Beispiel ist das gleichzeitige Vorliegen einer primären Nebennierenrindeninsuffizienz mit einer Autoimmunthyreopathie und gegebenenfalls weiteren autoimmun bedingten Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus Typ 1, Alopezie, perniziöse Anämie, Vitiligo, Myasthenia gravis und andere (APS Typ 2, Schmidt-Syndrom). Betroffene Patienten bedürfen einer regelmäßigen endokrinologischen Betreuung.
Hierbei handelt es sich um verschiedene genetisch bedingte Erkrankungen, die aufgrund einer Mutation zu einem vermehrten Wachstum im Bereich verschiedener Hormondrüsen führen (Tumore, d.h. gutartige Adenome, aber auch Karzinome). Je nach Mutation sind unterschiedliche Hormondrüsen betroffen, z.B. bei MEN Typ 1 Nebenschilddrüsen, Hirnanhangsdrüse und Bauchspeicheldrüse.
Gemeinsame Merkmale der verschiedenen MEN-Formen sind das jüngere Alter der Betroffenen bei Erstauftreten eines Tumors, das gleichzeitige oder sequentielle Auftreten in mehreren Organen und ein gehäuftes Wiederkehren nach Tumorentfernung. Die Erkrankung kann vererbt werden, weshalb nach Bestätigung der Diagnose auch eine Familienuntersuchung wichtig ist. Betroffene Patienten bedürfen einer regelmäßigen endokrinologischen Betreuung in enger Abstimmung mit begleitenden Fachdisziplinen.
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