Das Thema Hygiene spielt bei uns im Diakonie-Klinikum Stuttgart eine sehr wichtige Rolle. Sie ist ein zentraler Baustein unserer Maßnahmen, um die größtmögliche Behandlungssicherheit unserer Patienten sicherzustellen. Welche Hygienemaßnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen erforderlich sind, wird im Diakonie-Klinikum durch die Hygienekommission festgelegt. Diese Beschlüsse zur Umsetzung zu bringen, ist eine Teamleistung von Hygienefachkräften, hygienebeauftragten Ärzten und den Hygienebeauftragten in der Pflege. Die Hygienekommission und die Hygienefachkräfte sorgen dafür, dass alle einschlägigen Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Empfehlungen eingehalten und umgesetzt werden.
Das Aufgabenfeld unserer Hygienefachkräfte ist vielfältig: Sie schulen regelmäßig alle Mitarbeiter zu verschiedenen Hygienethemen und führen bereichsbezogene Hygienebegehungen durch. Damit stellen sie ein hohes Maß in der Umsetzung der Hygienevorschriften sicher. Die Einhaltung von Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsmaßnahmen sowie die Kontrolle von Wasser- und Luftqualität gehören ebenso dazu wie verfahrenstechnische und mikrobiologische Untersuchungen.
Eine weitere Aufgabe der Krankenhaushygiene ist, falls erforderlich, die Erfassung von auftretenden Infektionen und die Einleitung entsprechender Maßnahmen. Um die eigenen Infektionsdaten mit denen anderer Häuser vergleichen zu können, nimmt das Diakonie-Klinikum am „KISS“ Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System des „NRZ“ Nationalen Referenzzentrums für Surveillance von nosokomialen Infektionen teil.
Das Diakonie-Klinikum Stuttgart beteiligt sich aktiv an der bundesweiten Kampagne „Aktion Saubere Hände“. Ziel der Aktion ist die Verbesserung der Händehygiene und damit der verbesserte Schutz von Patienten, Besuchern und Mitarbeitern. Als eines der wenigen Krankenhäuser in Deutschland wurden wir für die regelmäßige erfolgreiche Teilnahme mit dem Gold-Zertifikat ausgezeichnet.
Die Leitungsgruppe Krankenhaushygiene ist verantwortlich für alle Hygienemaßnahmen am Diakonie-Klinikum Stuttgart. Der Leitungsgruppe gehören an:
Prof. Dr. Frank Werdin
Leitender Ärztlicher Direktor
Christine Durst
Leitende Hygienefachkraft
Claudia Gruhler
Hygienefachkraft
Petra Licnerski
Hygienefachkraft
Prof. Dr. Constanze Wendt
Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
Leitung Abteilung Krankenhaushygiene
MVZ Labor Dr. Limbach & Kollegen GbR
Dr. Thomas Regnath
Arzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
Labor Prof. G. Enders und Kollegen MVZ
Die Leitungsgruppe setzt anhand der gesetzlichen Vorschriften den Rahmen für Hygienemaßnahmen im Diakonie-Klinikum. Viele hygienebeauftragte Ärzte und Pflegekräfte tragen neue Vorschriften regelmäßig in die Teams und kümmern sich um die Umsetzung und Einhaltung im täglichen Patientenkontakt.
Die wichtigste Maßnahme, um die Übertragung von Keimen zu verhindern, ist die Händedesinfektion. Hierzu steht Ihnen im gesamten Diakonie-Klinikum vor allen Patientenzimmern, in allen Badezimmern und an verschiedenen weiteren öffentlichen Stellen im Haus Händedesinfektionsmittel zur Verfügung.
Wie führe ich eine Händedesinfektion durch?
Händedesinfektionsmittel in die hohlen, trockenen Hände geben und 30 Sekunden einreiben.
Wann ist eine Händedesinfektion nötig?
- Nach dem Toilettengang
- Nach dem Naseputzen
- Vor Operationen und Untersuchungen
Weitere Schutz- und Präventionsmaßnahmen:
- Halten Sie ausreichend Abstand zu Patienten und vermeiden Sie intensiven Kontakt, außer Sie wissen, dass Sie dem Patienten damit nicht schaden. Auch warme Worte und ein freundliches Lächeln spenden Trost.
- Manche Keime siedeln sich in der Nase, im Rachen oder den Atemwegen an. Sie können versehentlich durch Husten oder Niesen übertragen werden, eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie im Krankenhaus möglichst wenig niesen und husten. Wenn Sie doch niesen oder husten müssen: Halten Sie Abstand und niesen bzw. husten Sie am besten in die Armbeuge statt in die Hand. Taschentücher sollten direkt im Mülleimer entsorgt werden.
Was ist MRSA?
Staphylococcus aureus sind Bakterien, die bei vielen Menschen auf der Schleimhaut des Nasenvorhofs und der Haut leben. Diese sind normalerweise mit Antibiotika gut therapierbar. Einige S.aureus sind allerdings unempfindlich gegenüber dem Antibiotikum Methicillin und anderen Antibiotika geworden. Diese speziellen S.aureus Stämme nennt man dann Methicillin resistenter S.aureus oder MRSA.
Wer bekommt MRSA?
Jeder Mensch kann ein Träger von MRSA sein. Das Risiko kann sich aber durch bestimmte Umstände erhöhen. So sind Menschen, die häufig in medizinischer Behandlung im Krankenhaus sind oder Mitarbeiter von bestimmten Tiermastbetrieben statistisch etwas häufiger betroffen.
Wie erkennt man, dass man MRSA-Träger ist?
Eine reine Besiedelung mit MRSA spürt man nicht. Es erfolgt eine mikrobiologische Untersuchung mit einem Abstrichtupfer – das sogenannte Screening.
Wer wird auf MRSA untersucht?
Personen, die bestimmte Risikofaktoren aufweisen, wie beispielsweise chronische Erkrankungen, Pflegebedürftigkeit, häufige Krankenhausaufenthalte und damit verbundene antibiotische Therapiemaßnahmen.
Was passiert bei einem positiven Ergebnis?
Betroffene Patienten werden nach Möglichkeit isoliert von anderen Patienten behandelt und versorgt. Um die Gefahr zu verringern, dass MRSA von der Haut oder Schleimhaut in den Körper eindringt und eine Infektion auslöst, können desinfizierende Präparate wie Seife, Mundspüllösung, Nasensalbe eingesetzt werden, um die Erreger an den betroffenen Körperstellen zu entfernen.
Was bedeutet Isolierung?
Sobald bei Ihnen eine MRSA-Besiedelung nachgewiesen ist, sind erweiterte Hygienemaßnahmen notwendig. Bei direktem Kontakt ist es nötig, dass das Personal einen Mund-Nasenschutz, einen Schutzkittel und Handschuhe trägt. Auch für Sie als Patient gelten bei Verlassen des Zimmers besondere Schutzmaßnahmen, um eine MRSA-Übertragung auf andere Patienten zu vermeiden.
Weshalb sind besondere Maßnahmen erforderlich?
Patienten können im Krankenhaus aus unterschiedlichen Gründen Infektionen bekommen. Die Behandlung einer MRSA-Infektion ist durch die eingeschränkte Wirksamkeit einiger Antibiotika komplizierter. Es muss auf sogenannte Reserve-Antibiotika zurückgegriffen werden, die möglichst selten benutzt werden sollen, um ihre Wirksamkeit zu erhalten. Aus diesem Grund ist dieser Schutz im Vorfeld einer Infektion zu vermeiden.
Wie wird MRSA übertragen?
MRSA wird in der Regel über Körperkontakt auf andere Menschen übertragen, der Hauptübertragungsweg sind die Hände.
Muss eine MRSA-Therapie im Krankenhaus erfolgen?
Nein. Auch mit einer MRSA-Besiedelung können Sie nach Hause entlassen oder in eine Folgeeinrichtung verlegt werden. Nach Absprache mit den Ärzten und dem Behandlungsteam sind bei Bedarf spezielle Hygienemaßnahmen einzuhalten.
Christine Durst
Leitende Hygienefachkraft
Telefon: 0711 991-1104
Telefax: 0711 991-1193
Claudia Gruhler
Hygienefachkraft
Telefon: 0711 991-1107
Telefax: 0711 991-1193
Petra Licnerski
Hygienefachkraft
petra.licnerski(at)diak-stuttgart.de
Telefon: 0711 991-1113
Telefax: 0711 991-1193