Fokale Therapie

Die schonende Therapie bei Prostatakarzinom

Das lokal begrenzte Prostatakarzinom (PCa) ist die häufigste Karzinom-Erkrankung des Mannes. Die Erkrankung wird heute meist in einem frühen Stadium diagnostiziert. Durch moderne bildgebende Verfahren wie das multiparametrische MRT kann der Tumor oftmals gut lokalisiert werden. In Abhängigkeit von den individuellen Tumorcharakteristika (Gleason Score, PSA, Tastbefund), die nach d’Amico klassifiziert werden, kann so eine Organ-erhaltende Therapie möglich sein. Dieses Verfahren wird auch als fokale Therapie bezeichnet. Sie stellt einen modernen Ansatz dar, der effektive Tumortherapie und Organerhalt kombiniert. Dadurch werden die gefürchteten Komplikationen — Inkontinenz und Impotenz — vermieden, der Tumor aber effektiv und hoch präzise entfernt. Bei der fokalen Therapie wird nicht die gesamte Prostata behandelt, sondern auf den unifokalen Tumorherd bzw. den betroffenen Seitenlappen der Prostata beschränkt.

Das am besten untersuchte und bewährte Verfahren ist die HIFU (hochintensive fokussierte Ultraschall-Therapie). Im Diakonie-Klinikum Stuttgart haben wir bereits eine jahrelange Erfahrung mit der HIFU- Technologie. Sie basiert auf hochfrequentem Ultraschall, der im Tumor mit Hilfe aufwendiger Ortungstechnik fokussiert wird und durch den hohen Energietransfer zum Zelltod der Tumorzellen führt. Das Verfahren kommt ohne ionisierende Strahlung und ohne Operation im eigentlichen Sinne aus.

Beschreibung der fokalen Therapie:

Focal One ist ein hochpräzises Gerät, mit dem sich ein lokaler Prostatakrebs zielgenau behandeln lässt. Es besteht aus einer Computerkonsole mit zwei Bildschirmen, der Rektalsonde mit einem Kühlungssystem sowie verschiedenen Sicherheitseinrichtungen. Der Operationstisch, auf dem der Patient während der Behandlung liegt, wird über ein Koppelungssystem fest mit Focal One verbunden. Der Arzt sitzt während der Behandlung an der Computerkonsole und plant und überwacht von dort den Therapieverlauf. Die Sonde, mit der die Behandlung erfolgt, setzt die Vorgaben des Arztes computergesteuert um. Bei der HIFU-Therapie werden Ultraschallwellen gebündelt (fokussiert). Dabei entstehen im Fokuspunkt Temperaturen von 85-90°C, die das Prostatagewebe und den Tumor innerhalb weniger Sekunden „verkochen“ und somit zerstören.

Behandlungsablauf:

- kurzer stationärer Aufenthalt
- PSA-Kontrolle nach 6 Wochen, danach alle 3 Monate
- mpMRT nach einem Jahr

Die Kosten für die Therapie werden von allen Kassen (gesetzlich und privat) übernommen.

Die Klinik für Urologie am Diakonie-Klinikum Stuttgart bietet dieses Verfahren als eine Therapieoption bei lokalisiertem Prostatakarzinom an. Alle behandelten Patienten werden im Rahmen einer Registerstudie des Arbeitskreises Fokale Therape der Deutschen Gesellschaft für Urologie erfasst, um die höchstmögliche Sicherheit und Qualität zu gewährleisten. Das Verfahren ist in eine exakt definierte Nachsorge eingebunden, um etwaige Tumorrückfälle frühzeitig diagnostizieren zu können.

Die fokale Organ-erhaltende Therapie ist meist eine geeignete Therapieoption, wenn Sie einen Tumor mit folgenden Risikoparametern haben:

- Gleason Score 7a und kleiner
- PSA <10
- Negativer Tastbefund
- fokaler Tumor im mpMRT

Wir beraten Sie gerne in einer persönlichen Sprechstunde.

 

Verwendete Quelle: EDAP TMS

Kontakt

Uroonkologisches Zentrum
Diakonie-Klinikum Stuttgart

Anja Thiel
Administrative Leitung
Rosenbergstraße 38
70176 Stuttgart

Telefon: 0711 991-2301
Telefax: 0711 991-2302

uro-onkologie(at)diak-stuttgart

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